Musiktherapie ist bei der Förderung von Menschen mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen nicht mehr wegzudenken. Auf vielfältige Art kann die Musik entwicklungsfördernde Erfahrungen ermöglichen. Die Ziele werden individuell ermittelt, sodass eine auf jede Persönlichkeit zugeschnittene Musiktherapie ihre bestmögliche Wirkung entfalten kann. Jeder Mensch wird in seiner Einzigartigkeit, mit seinen Interessen, seiner Biografie, seinen Fähigkeiten und Bedarfen gesehen und gefördert. Als psychotherapeutisches Verfahren dient Musiktherapie darüber hinaus der Behandlung psychischer (Begleit-)Erkrankungen. Auch das soziale Umfeld wird je nach Bedarf in die Therapie mit eingebunden und/oder begleitend beraten.
Sprachentwicklungsstörungen
Da Musik sprachähnliche Strukturen hat, ist sie zum Spracherwerb besonders geeignet. Grundmetren machen es einfacher, Phrasen, Betonungen, Modulationsmuster und Pausen zu erkennen, zu reproduzieren und diesen Mechanismus auf das Sprechen zu übertragen. Durch genaues Hinhören, aktives Musizieren auf Instrumenten, Singen und Tanzen werden diese Sprachstrukturen erlernt und gefestigt und der Wortschatz erweitert. Freudiger als mit Musik kann der Spracherwerb kaum geschehen.
Mutismus
Ein Wunderbares Zitat aus Max Picards Buch Die Welt des Schweigens: „Der Ton der Musik ist nicht wie der Ton des Wortes dem Schweigen entgegengesetzt, er ist dem Schweigen parallel. Es ist als führen die Töne hin über das Schweigen…. Musik ist Schweigen, das träumend anfängt, zu tönen. … Die Musik bringt der Seele eine Weite in der sie … ohne Angst sein kann.“ Musik holt mutistische Kinder ab und vermindert die Angst vor dem Sprechen. Meiner Ansicht nach ist Musiktherapie DIE Therapie für mutistische Kinder.